Magen- und Darmerkrankungen beim Hund
Ernährungsbedingte Störungen oder Erkrankungen wie Mangel oder Überschuss an Energie und Nährstoffen betreffen in der Regel die Älteren Hunde und die Junghunde, die zwar schmackhafte Futtermittel gefüttert bekommen, diese aber nicht auf den Bedarf des Hundes abgestimmt sind. Dazu kommen häufig auch unkontrollierte Mahlzeiten. Bei Mangel trifft es oft Leistungshunde, sehr alte Hunde und auch säugende Hündinnen und Welpen.
Oft sind die Fehler in der Futterauswahl, Rationsgestaltung und in der Fütterungstechnik zu finden. Fütterungsbedingte Fehler machen sich im Verdauungstrakt bemerkbar und sind oft in der Futterauswahl zu finden. Mit Futtermitteln können Hunde Schadstoffe unterschiedlichster Art aufnehmen. Bereits ursprünglich im Futtermittel vorhandene Kontaminationen gelangen bei der Futterverarbeitung mit in die Futtermischung.
Achtung! Theobromin
Im Handel werden speziell für Hunde Produkte mit reduziertem Theobromin Gehalt angeboten! Theobromin- bzw. Schokoladenvergiftungen sind beim Hund des Öfteren üblich. Bereits kleine Dosen Theobromin sammeln sich über einen längeren Zeitraum und schädigen so den Verdauungsapparat des Hundes. Sehr kritisch wird es für den Hund dann, wenn es sich um stark kakaohaltige Produkte handelt. Je höher der Kakaogehalt, desto gefährlicher ist es - es könnte bis zum Tod des Hundes führen.
In Trockenfuttermittel können sich Milben und Insekten entwickeln. Dem Hundebesitzer sind meistens die im Trockenfutter vorkommenden Futtermilben bekannt. Dazu gibt es auch den Gemeinen Speckkäfer und bei höheren Umgebungstemperaturen wurde auch schon der Reismehlkäfer gefunden. Die Hunde können nach Aufnahme von Futtermilben oder anderen Schädlingen im Trockenfutter mit Durchfall und Erbrechen reagieren.
Ernährungsbedingte Störungen und/oder Erkrankungen können natürlich auch durch Pilztoxine, Schimmelpilze, Virusarten und andere Infektionserreger, die sich im Futter befinden können, auftreten.
Störungen und Erkrankungen des Verdauungstraktes werden einerseits durch Fehler in der Auswahl, der Zubereitung, der Dosierung und der hygienischen Qualität des Futtermittels verursacht, andererseits aber auch durch Erkrankungen infolge von Entzündungen (Zahnbelag und Zahnstein), Infektionen, Vergiftungen und Parasiten.
Tipp für Hundebesitzer
Im Frühjahr ist auf die Wegränder zu achten, die entlang der Wiesen und Feldern führen, die unter Umständen Pflanzenschutzmittel durch Windverwehungen abbekommen haben. Zu dieser Zeit sollten die Hunde auf keinen Fall an den Wegrändern Gras fressen oder über die Wiesen und Felder laufen. Achten Sie auf die Traktorfahrrinnen in den Wiesen und Feldern. Diese könnten einen Hinweis auf frisches Spritzen geben. Ansonsten kann man schwer erkennen, ob gespritzt worden ist, denn heutzutage sind die Pflanzenschutzmittel meistens geruchsneutral.
Giardien - ein Wort, das Panik auslöst
Giardien können hartnäckige Unruhestifter im Darm sein, aber das sollte die Hundebesitzer nicht in Panik stürzen, denn die Sorge um die Gesundheit des Hundes sollte eher etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun haben. Angst und Panik sind bekannter weise schlechte Ratgeber. Giardien und Kokzidien sind nur ein Beispiel, denn auch diese Einzeller gehören mehr oder weniger zur Besiedlung des Darms. Schon das Immunsystem der Welpen muss sich damit auseinandersetzen. Giardien können inzwischen bei über 60% der Hunde nachgewiesen werden, ohne das die Hunde krank sind!
Ein Welpe, der topfit ist und bei dem nur durch eine Kotuntersuchung Giardien festgestellt wurden, hat offensichtlich Frieden mit den Giardien geschlossen.
Giardien brauchen vor allem Zucker, der immer ausreichend im Trockenfutter enthalten ist.
Ein ganzheitliches Therapiekonzept für die Giardiose beim Hund wird demnach eine Fütterungsanpassung beinhalten. Ein gesunder Darm des Hundes ist die allerbeste Prophylaxe. Daher ist wichtig, die Darmflora langsam aufzubauen und durch die entsprechende Ernährung zu halten. Der Kot sollte regelmäßig von einem Tierheilpraktiker auf Parasitenbefall untersucht werden.
Die Zugabe von Kokosflocken und speziellen Kräutern können ein wurmunfreundliches Milieu im Darm schaffen.
Ernährungsbedingte Verhaltensstörungen?
Sehr häufig sind ernährungsbedingte Verhaltensauffälligkeiten, wie zum Beispiel die Leinenaggression beim Hund, zu beobachten. Oder er signalisiert "ich will nicht angefasst werden".
Über den Körper verteilte Temperaturunterschiede, sowie vermehrtes hecheln, was insbesondere im Frühjahr und im Sommer beim Hund zu beobachten ist, sind häufige Ursachen einer fehlerhaften Fütterung.
Nächtliche Unruhe und umherwandern können auch Folgen von falscher Fütterung sein.
Schreckhafte und ängstliche Hunde sind in der Regel nicht ihren Ansprüchen und ihrem Bedarf nach gerecht gefüttert.
Manche Hunde dünsten einen extrem starken Geruch über die Haut aus und ziehen damit viele Zecken und andere Parasiten an. Hier muss die Fütterung angepasst werden, so kann der Hund diese "Lästlinge" wieder loswerden.
Die Ernährung ist die Basis der Gesundheit!
Eine artgerechte Haltung und der liebevolle und achtsame Umgang sind das Beste für ihren Liebling, ihren Hund!